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Reading / Leseliste

Overview

References and Remarks

George Monbiot, Out of the Wreckage

Verso (2017) Read: 2017

In all brevity, Monbiot manages to outline the essential threats of our time. He builds on top of the work of researchers/publishers like Kate Raworth (Dougnut Economics) and Jon Rockström (planetary boundaries) and outlines possible ways to mitigate the crisis we are in.

The book is fantastic. It is concise, even short, but manages to carry key insights how to possibly tackle the complex and dangerous situation the world is in.

Quotations

  • “You cannot take away someone’s story without giving them a new one. [...] Those who tell the stories run the world”
  • "Competition and individualism as the secular religion of the 21st century"
  • "Everywhere we seem to hear the same low, insistent whisper: You are on your own."
  • "The deep need for social contact that defines our species can also change our politics."

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Andrea Wulf, Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

C. Bertelsmann (2016) Read: 2017

Das Buch vermittelt einen lebendigen Einblick in das abenteuerliche und einflussreiche Leben von Alexander von Humboldt. Die beiden Humboldt-Brüder Alexander und Wilhelm gehörten zu den bedeutendsten Intellektuellen ihrer Zeit und interagierten mit einer Vielzahl von Wissenschaftern, Künstler und Politikern. Auch wenn der Name "Humboldt" heute nicht mehr so gegenwärtig ist wie im 18. und 19. Jahrhundert wirken die Erkenntnisse bis in die Gegenwart weiter.

Quotations

  • "In der großen Verkettung der Ursachen und Wirkungen darf kein Stoff, keine Thätigkeit, isoliert betrachtet werden."
  • "Humboldt vermittelt uns einen Begriff von Natur selbst"
  • "Humboldt verabschiedet sich von der anthropozentrischen Sicht, die seit Jahrtausenden vorherrschte"
  • "Humboldt stellte als erster eine Beziehung zwischen Kolonialismus und Umweltzerstörung her"
  • "Im Gegensatz zu Jefferson, der glaubte, dass Schwarze Weißen in körperlicher wie geistiger Hinsicht überlegen sind, beharrte Humboldt darauf, dass es keine überlegenen oder unterlegenen Ethnien gäbe. Unabhängig von Nationalität, Hautfarbe oder Religion hätten alle Menschen denselben Ursprung."
  • "Darwin stand auf Humboldts Schultern"

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Julian Nida-Rümelin, Über Grenzen denken: Eine Ethik der Migration

Edition Körber (2017) Read: 2018

Julian Nida-Rümelin betrachtet die globale Flüchtlingsthematik aus einer ethischen Perspektive. Er hinterfragt dabei gängige Annahmen und versucht ein links vs. rechts, kosmopolitisches vs. nationalistisches Denken zu überbrücken. Er stellt sieben Postulate für eine sinnvolle Migrationspolitik auf.

Das Buch beschäftigt sich mit zentralen Fragen der (globalen) Flüchtlings- und Armutsproblematik und bringt sehr wichtige und selten gehörte Argumente und Thesen in die Diskussion. Leider ist die Sprache stellenweise sperrig und deutlich weniger zugänglich als die öffentlichen Vorträge des Autors. In Summe erscheint das Buch weniger empfehlenswert als die hervorragenden Vorträge des Autors.

Quotations

  • „Der Utilitarismus scheitert also auch an einer zentralen ethischen Einsicht, nämlich, dass eine politische Ordnung, die nicht gerecht ist, auch wenn sie andere Vorteile aufweist, nicht akzeptabel ist.“
  • „Selbst die sympathische Variante der Verbesserung der Welt durch Milliardäre (Bill und Melinda Gates Stiftung etc.) ist ein Beitrag zur Refeudalisierung der Weltgesellschaft.“
  • These: „Transkontinentalen Migration ist kein geeignetes Mittel um Armut und Elend in der Welt zu bekämpfen“
  • „Die zynische Strategie, man solle doch alles unterlassen, was die auf dem Mittelmeer in Not geratenen Migranten rettet, um entsprechende Abschreckungswirkung auf die globalen Migrationsbewegungen zu entfalten, verletzt Grundprinzipien humaner Praxis.“
  • „Die naheliegende Idee westlicher Politiker, durch Demokratisierung und Menschenrechte und durch stürz despotischer Regime einen zivilen Frieden in der MENA-Region zu befördern, beruhte auf einer falschen politischen Analyse, wie sich nun mehrfach gezeigt hat.“
  • die westliche Politik als Elefant im Porzellanladen: „Sie zerstören Strukturen ohne zu wissen, welche anderen an deren Stelle treten sollen.“
  • „Das zentrale Defizit ökonomischer Märkte liegt darin, dass sie nicht imstande sind, kollektive Güter bereitzustellen.“
  • „Die Aufnahme der Migranten der Welt in reichen Ländern ist meist die Aufnahme der Stärksten aus den ärmsten Ländern der Welt, und man kann wohl zusammenfassend feststellen, dass die wirklich Leidtragenden die Zurückgebliebenen in den ärmsten Weltregionen sind.“

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Atul Gawande, The Checklist Manifesto

Picador Paper (2011) Read: 2018

Atul Gawande is surgeon and tries to get a grip on the complexities of our modern life and workplace in general and on medicin in particular. He analyses the power and applicability of checklists to tackle complexity in teams.

The book has, as many business books, some valuable insights, but these insights could be presented in a fraction of the pages.

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Cal Newport, Deep Work

Piatkus (2016) Read: 2018

Cal Newport analysis typical "distraction" traps of our current business and private life. "Deep work" is his expression for focused, productive and efficient work. He analyses what distracts us, how we can remove obstacles in our personal life and on the workplace and reminds us constantly how terrific he is.

The book provided some insights. But as so many business books, the author vastly overrates his experience and the value for "everyone". On top of that I am a bit (to say the least) annoyed by authors who tell me on every second paragraph how great and successful they are. (When in fact their main expertise seem to be working system they are currently in.)

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Rolf Dobelli, Die Kunst des klaren Denkens

dtv (2014) Read: 2018

Rolf Dobelli analysiert eine Reihe von typischen "Denkfallen" bzw. logischen Fehlschlüssen, denen man im Alltag recht häufig begegnet bzw. zum Opfer fallen kann.

Das Buch ist de facto eine Sammlung von Artikeln und entsprechend leicht "häppchenweise" zu lesen. In Summe eine gute Auflistung typischer psychologischer Fallen, wenn auch fallweise etwas oberflächlich oder undifferenziert abgehandelt.

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Nassim Taleb, Skin in the Game

(2018) Read: 2018

Skin in the Game is the fourth iteration following "Fooled by Randomness", "The Black Swan" and "Antifragile". It deals essentially with the question how we can handle risk in our complex societal systems. According to Taleb, "skin in the game" plays an essential role. As usual, Talebs analysis are sharp and bring up quite a number of thought provoking ideas aside a number of dramatically exaggerated provocations.

Even though there are again some important ideas to be found, the usual self-aggrandasing tone gets harder to digest with each book. His vicious attacks (Steven Pinker rightfully calles it "trash talk") are often misplaced, even though some of the criticism seem factually correct. As Zoe Williams rightfully remarks in her Guardian review: "Every economist, journalist, book reviewer, professor, anyone who is not part of an active and transactional life is an inveterate idiot, unless he or she is one of a handful Taleb respects, who also seem to be his very close friends."

Quotations

  • "We have always been crazy but we weren’t skilled enough to destroy the world. Now we can."
  • "historically […] societies were run by risk takers, not risk transferors"
  • "Indeed much of the work of investment banks in my day was to play on regulations, find loopholes in the laws. And, counterintuitively, the easier it was to make money."
  • "A country is not a large city, a city is not a large family, and, sorry, the world is not a large village."
  • "What matters isn’t what a person has or doesn’t have; it is what he or she is afraid of losing."
  • "Academia has a tendency, when unchecked (from lack of skin in the game), to evolve into a ritualistic self-referential publishing game."
  • "As far as I know, we only have one planet. So the burden is on those who pollute—or who introduce new substances in larger than usual quantities—to show a lack of tail risk. In fact, the more uncertainty about the models, the more conservative one should be."

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Yuval Harari, Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen

C.H.Beck (2018) Read: 2018

Harari beschreibt eine kurze Geschichte der Menschheit und ihrer Errungenschaften der Vergangenheit, schwenkt dann aber im wesentlichen auf die Chancen, Risken und Herausforderungen der Zukunft um. Wo finden wir Sinn? Haben wir die Entwicklung(en) überhaupt noch unter Kontrolle?

Ich wollte dieses Buch zunächst gar nicht lesen – Hype macht mich widerspenstig. Dieses Vorurteil war allerdings nicht gerechtfertigt. Harari hat ein wunderbares Buch und lesenswertes Buch geschrieben, dem ich zahlreiche Anregungen verdanke.

Quotations

  • "Niemand weiß wo sich die Bremse befindet. […] niemand hat die geringste Ahnung, wohin wir uns mit solch rasantem Tempo bewegen. Weil niemand mehr das System versteht, kann es niemand stoppen."
  • "Je mehr wir wissen, desto weniger können wir vorhersagen"
  • "Es gibt keine Seele"
  • "Pharao und Sobek waren erfundene Wesenheiten, die nichts taten, um den Wasserstand des Nil zu erhöhen oder zu senken, doch weil Millionen von Menschen an den Pharao und Sobek glaubten, gemeinsam Dämme errichteten und Kanäle anlegten, wurden Überschwemmungen und Dürren seltener."
  • "Im 21. Jahrhundert werden wir wirkmächtigere Fiktionen und totalitärere Religionen als jemals zuvor schaffen."
  • "Der Glaube an diese Hightech-Arche ist gegenwärtig eine der größten Gefahren für die Zukunft der Menschheit und für das gesamte Ökosystem."
  • "Die Geschichte wird oftmals eher von kleinen Gruppen weinblickender Neuerer als von den rückwärtsgewandten Massen geprägt."
  • "In den Hochzeiten des europäischen Imperialismus kauften Konquistadoren und Kaufleute im Austausch für bunte Perlen ganze Inseln und Länder. Im 21. Jahrhundert sind unsere persönlichen Daten vermutlich die wertvollste Ressource, über die die meisten Menschen noch verfügen, und wir überlassen sie den Technikriesen um Austausch für E-Mail-Dienste und lustige Katzenvideos."

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Richard David Precht, Erkenne die Welt: Geschichte der Philosophie 1

Goldmann Verlag (2015) Read: 2018

Der erste Teil der Trilogie der Geschichte der Philosophie von Richard David Precht. Der erste Band beschäftigt sich mit dem abendländischen Denken der Antike bis zum Mittelalter.

Lesenswerte Geschichte der Philosophie. Precht gelingt es wesentliche Konzepte, Erkenntnis und Diskurse lebendig darzustellen sowie in der Kultur, "Wissenschaft", Wirtschaft und Gesellschaft der Zeit einzuordnen.

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Philipp Blom, Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914

dtv (2011) Read: 2018

Blom beschreibt die Zeit nach der Jahrhundertwende bis knapp vor den Ersten Weltkrieg. Eine Zeit der gesellschaftlichen Umbrüche und technisch/wissenschaftlichen Innovationen. Diese Jahre legen die Saat für die Weltkriege, aber auch für die moderne Gesellschaft des 20. Jahrhunderts.

Philip Blom ist ein herausragender Autor. In diesem Buch gelingt ihm eine faszinierende Reise durch die epochalen Jahre nach der Jahrhundertwende und vor dem Weltkrieg. Unbedingt empfehlenswert.

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Richard David Precht, Erkenne dich selbst: Geschichte der Philosophie 2

Goldmann Verlag (2017) Read: 2018

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Seth Stephens-Davidowitz, Everybody Lies - What the Internet Can Tell Us About Who We Really Are

Bloomsbury UK (2018) Read: 2018

As a data scientist Stephens-Davidowitz outlines what can be learned from peoples activities on the internet. What people do often stands in stark contrast to what they say they do or how they believe they are.

This book offers some remarkable insights into peoples behaviour and the contrast to peoples self-image. Even though Stephens-Davidowitz also discusses potential downsides of big-data analytics in the end of the book I find the level of analysis of peoples behaviour rather disturbing. Most people use Google to search and Facebook to communicate, not to participate in a sociological or economical study. Even though this is probably the actual reason why these services are provided.

Quotations

  • "In fact, I think Big Data can give a twenty-first-century update fo a famous self-help quote: 'Never compare your insides to everyone else’s outside'. A Big data update may be: 'Never compare your Google searches to everyone else’s social media posts'"
  • "In the digital world, randomised experiments can be cheap and fast. You don’t need to recruit and pay participants. […] You don’t even have to tell users they are part of an experiment."
  • "For this book, the big point is this: social science is becoming a real science. And this new, real science is poised to improve our lives"

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Will Storr, Selfie: How the West Became Self-Obsessed

Picador (2018) Read: 2018

Will Storr describes our age of perfectionism paired with a tendency to self-obsession and individualism.

I found the book rather hard to read due to – maybe counterintuitively – so many and long stories about individuals and their struggle with perception and reality. For me it is hard to see the point in pages over pages of stories. Some interesting aspects are outlined, but, at least for me, hard to find.

Quotations

  • "Most people seem to prefer to be doing something rather than nothing, even if that something is negative."
  • "when a public figure makes a mistake there seems to be a much stronger, more intense and quicker backlash. So kids growing up now see what happens to people who make a mistake and they’re very fearful of it."
  • "We all confabulate, all the time. We’re moving around the world, doing things and feeling things and saying things, for myriad unconscious reasons, whilst a specific part of our brain constantly strives to create a makes-sense narrative of what we’re up to and why."
  • "listening to people’s explanations for their actions is interesting but often a waste of time."
  • "All we ever wanted was the illusion of control. But we have none, not really. And neither do the people around us who seem so intimidating in all their radiant perfection."

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Gunther Dueck, Schwarmdummheit

Goldmann (2018) Read: 2018

Gunther Dueck setzt sich mit systemischer Problemen einer in (dümmlichem) Optimierungswahn verfallenen Geschäftswelt auseinander und versucht typische Fallen und Fehlannahmen darzustellen.

In diesem Buch gibt es in der Tat einige Perlen, die aber in seitenlangem Raunzen mit wenig konkretem Fleisch versteckt sind. Den Kern des Problems beschreibt Herr Dueck sogar selbst in einem Kapitel: Viele Bücher werden heute vom Verlag kaum mehr Korrekturgelesen und, man muss ergänzen, finden kein ordentliches Lektorat mehr. Genau dieses fehlt aber. Nach gutem Lektorat wäre das Buch vermutlich um 30-50% kürzer und sprachlich deutlich verbessert worden. In dieser Form ist es kaum zu empfehlen. Langatmig, sprachlich oftmals flapsig, repititiv, typographisch schlecht, und auch die Quellenlage lässt zu wünschen übrig. „Eine Studie stellt fest“. Meine Güte! Viele Studien stellen irgendetwas fest. Man könnte sich wenigstens die Mühe machen diese Studie zu referenzieren. So bleibt es ein rhetorischer Trick – und nicht einmal ein guter. Vieles, was kritisiert wird, stimmt durchaus, ist aber (auch auf dieses Problem weist er am Anfang hin) über-simplifiziert und letztlich langweilig. Ein Buch mit Potential, das durch schlampige Umsetzung leider daneben gegangen ist.

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Zygmunt Bauman, Retrotopia

edition suhrkamp (2017) Read: 2017

Im Kern beschreibt Baumann den gegenwärtigen Verlust von Utopien und die Zuwendung vieler Menschen auf rückwärtsgewandte "Retropien". Vermeintliche, idealisierte Zeiten in der Vergangenheit, die wieder herbeigeführt werden sollen.

Baumann befasst sich mit einem sehr wichtigen Thema, das aber in schwer zugänglichem soziologischem Duktus und schwer erkennbarer argumentativer Linie. Das führt dazu, dass sich in diesem Buch zahlreiche Zitate anderer Autoren finden, die in höchstem Maße lesens- und beachtenswert sind, die Ausführungen Baumans dagegen kaum greifbar werden.

Quotations

  • Timothy Snyder: "Vielleicht stellen wir uns [...] vor, inmmitten irgendeiner künftigen Katastrophe würden wir auf der Seite der Retter sein. Doch wenn Staaten zerstört, lokale Institutionen korrumpiert und Marktanreize auf Mord ausgerichtet wären, würden sich nur wenige von uns anständig verhalten. Wir haben wenig Grund zu der Annahme, dass wir den Europäern der 1930er und 1940er Jahre moralisch überlegen oder weniger anfällig für Ideologien sind, wie Hitler sie so erfolgreich propagierte und umsetzte."
  • "In der Theorie ist die Zukunft das Reich der Freiheit (in der schlicht alles denkbar ist), die Vergangenheit hingegen das Reich des Unabänderlichen (das nur aus Tatsachen besteht); die Zukunft ist im Prinzip anpassungsfähig – die Vergangenheit hingegen starr, unbeugsam und für alle Mal fixiert. In der Praxis der Erinnerungspolitik dagegen haben Zukunft und Vergangenheit ihre Eigenschaften getauscht oder werden wenigstens so behandelt, als wäre dies der Fall."
  • "Denkraster sind mentale Strukturen, die unsere Weltsicht formen. Und damit auch die Ziele bestimmen, nach denen wir streben, die Pläne, die wir schmieden, die Handlungsweisen, die wir verwenden, und was wir als gutes beziehungsweise schlechtes Ergebnis unseres Handelns begreifen."
  • "Eines der zentralen Motive […] beim Life-Coaching […] lautet, dass man Verantwortung für sein eigenes Leben und Wohlsein übernehmen muss. Doch die Kehrseite ist, dass wir uns nun selbst die Schuld für alle erdenklichen Probleme geben."
  • Frank Bruni: "Die Zunahme der Kabelfernsehensender und das Wachstum des Internets versprachen, unsere Welten größer, nicht kleiner zu machen. Stattdessen haben sie dazu beigetragen, dass wir uns immer schneller und umfassender in Enklaven Gleichgesinnter zurückziehen."

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Rutger Bregman, Utopien für Realisten

Rowohlt (2017) Read: 2018

Rutger Bregman scheut sich nicht heiße Eisen wie Migration, Grundeinkommen, Wirtschaftsindikatoren, Wohlstand oder den Umgang mit Armut aus recht provokanten Perspektiven zu betrachten.

Bregmans Buch ist – spätestens seit seinem Auftritt in Davos – in aller Munde und definitiv lesenswert. Es gehört zu den Büchern, die sicher neue Blickwinkel auf diese komplexen Themen gegeben hat. Problematisch scheint mir allerdings zu sein, dass bei einigen Aussagen die Wissenschaftlichkeit eher fraglich ist. Man hat dann den Eindruck, dass ein bestimmtes Ergebnis gewünscht ist, und dann "Studien" oder "Belege" gesucht wurden. Fallweise hat man auch den Eindruck, dass Ursache und Wirkung verdreht oder Gemeinsamkeitskorrelation bewusst ignoriert wird.

Quotations

  • "Utopien liefern keine fertigen Antworten […] Aber sie werfen die richtigen Fragen auf."
  • "Albert Hirschmann: 'Alle Utopien werden anfangs mit drei Begründungen attackiert: sie seien aussichtslos (es ist unmöglich), gefährlich (die Risiken sind zu groß) und widernatürlich (es wird in einer Dystopie enden).' Aber wenn sie einmal umgesetzt sind, empfinden sie alle als ganz normal."
  • "Die Fähigkeit, die Freiheit intelligent zu nutzen, ist das erhabenste Produkt der Zivilisation, Betrand Russel"
  • "Es ist bizarr, das ausgerechnet die Tätigkeit, Geld zu verschieben, ohne damit einen nennenswerten greifbaren Wert zu schaffen, besonders gut bezahlt wird. Es ist eine bemerkenswerte, paradoxe Situation. Wie ist es möglich, dass die Agenten des Wohlstands – die Lehrer, die Polizisten, die Krankenschwestern – so schlecht bezahlt werden, während die unwichtigen, überflüssigen oder sogar zerstörerischen Verschieben so gut verdienen?"
  • "Etwas ist nicht automatisch wertvoll, weil es schwierig ist."
  • "Als der Zusammenbruch von Lehman Brothers die größte Wirtschaftskrise seit den dreißiger Jahren auslöste, mangelte es an wirklichen Alternativen. Niemand hatte die Grundlagenarbeit für neue Lösungen geleistet."

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Yuval Harari, 21 lessons for the 21st century

Jonathan Cape (2018) Read: 2018

Harari compiles 21 essential aspects we should to consider when thinking about the future of mankind in the 21st century. He aligns the main challenges in five categories: technological, political, despair and hope, truth and resilience.

The book has a number of interesting ideas and insights. However, it is more an addendum to Homo Deus. This book seems to be rougher, less worked out. I also believe that Harari overestimates the effects of biotechnology in combination with information technology in the sense, that it might be much harder to control this complex system and bring it to a controlled use.

Quotations

  • "Humans were always far better at inventing tools than using them wisely"
  • "While science-fiction thrillers are drawn to dramatic apocalypses of fire and smoke, in reality we might be facing a banal apocalypse by clicking."
  • "In the last few decades, people all over the world were told that humankind is on the path to equality, and that globalisation and new technologies will help us get there sooner. In reality, the twenty-first century might create the most unequal societies in history."
  • "There is only one civilisation in the world"
  • "We insist that our values are a precious legacy from ancient ancestors. Yet the only thing that allows us to say this, is that our ancestors are long dead, and cannot speak for themselves."
  • "Whatever you think about regulating disruptive technologies, ask yourself whether these regulations are likely to hold even if climate change causes global food shortages, floods cities all over the world, and sends hundreds of millions of refugees across borders."
  • "Never underestimate human stupidity"
  • "Not only rationality, but individuality too is a myth. Humans rarely think for themselves. Rather we think in groups."
  • "If you want to know the ultimate truth of life, rites and rituals are a huge obstacle. But if you are interested – like Confucius – in social stability and harmony, truth is often a liability, whereas rites and rituals are among our best allies."

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Christian Felber, Gemeinwohlökonomie

Piper (2018) Read: 2018

Christian Felber stellt in die Idee der Gemeinwohlökonomie allgemeinverständlich dar. Er übt Kritik am neoliberalen Wirtschaftsverständnis und den damit einhergehenden Motivations-Systemen.

Das Buch ist durchaus eine gute Einführung in die Ideen der Gemeinwohlökonomie. Leider sind einige Thesen eher polemisch und nur schwach argumentiert. Weiters kommt hinzu, dass das Buch durch fragwürdiges "Genderdeutsch", das noch dazu an vielen Stellen inkonsistent ist, kaum mehr vernünftig lesbar ist.

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    Peter Kruse, next practice. Erfolgreiches Management von Instabilität

    Gabal (2004) Read: 2018

    Der leider bereits verstorbene deutsche Professor Peter Kruse beschreibt in diesem 2004 erschienen Buch, wie Management in Zeiten von Instabilität erfolgen kann. Er beschreibt, wie Veränderungsprozesse erfolgreich umgesetzt werden können.

    Das Buch fällt für mich als Leser in zwei Teile: der erste Teil ist hochinteressant, weil Prof. Kruse bereits sehr früh die Herausforderungen von Management in hochgradig komplexen und instabilen Umgebungen erkannt hat. Er analysiert die Problemstellung sehr eindrucksvoll, die Handlungsstrategien scheinen aber teilweise nicht schlüssig, beziehungsweise unterliegen fundamentalen Irrtümern. So wird augenscheinlich nicht korrekt zwischen komplizierten und komplexen Systemen unterschieden. Nicht zuletzt ist der zweite Teil eine kaum interessante Werbung für seine damaligen Consulting-Angebote und kann bedenkenlos überblättert werden. Trotz aller Schwächen ist das Buch lesenswert, weil sehr präzise die richtigen Fragen gestellt (wenn auch nicht immer richtig beantwortet) werden.

    Quotations

    • "Kulturen haben die Aufgabe, die individuelle Verhaltensvielfalt zu verringern. Während das einzelne Gehirnaufgrund seiner außergewöhnlichen Vernetzungsdichte im Prinzip eine hohe Fähigkeit zur Erzeugung überraschend neuer Muster besitzt, sind Kulturen notwendigerweise eher bewahrend. Die Kultur stabilisiert die Individuen."
    • "Kaum verloren wir das Ziel aus den Augen, verdoppelten wir die Anstrengungen, Mark Twain"
    • "Systeme haben eine ausgeprägte Tendenz, bestehende Stabilitäten zu erhalten."
    • "In selbstorganisierenden Systemen sind Musterwechsel mit der Destabilisierung bestehender Zustände und mit Leistungseinbrüchen verbunden."
    • "Leistungsträger, die eine Vision nicht teilen, sind keine Querdenker, sondern Quertreiber."
    • "Reden ist Silber, Iterieren ist Gold"
    • "Einer der am tiefsten verankerten Denkfehler unserer rational orientierten westlichen Kultur ist wohl die Unterstellung, dass jede stabile Ordnung dem Wirken ordnender Kräfte entspringt."
    • "In einem Krabbenkorb herrscht immer eine Mordsdynamik, aber bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass eigentlich nichts richtig vorwärts geht."

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    Rupert Riedl, Strukturen der Komplexität

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      Douglas Rushkoff, Team Human

      Norton and Company (2019) Read: 2019

      Team human is a manifesto about a new way to think about cooperation and competition; what makes us human and how we should interact and use technology to our benefit.

      Douglas Rushkoff has a podcast that is highly recommended. The episodes are usually introduced by a monologue and continued with interviews and discussions. However, about the book I have mixed feelings. On the one hand, the sheer number of highlights I made while reading, indicates a lot of inspiration I received from the writing. On the other hand, too much seems to be conjecture, proposition and not sufficiently supported by evidence. I think I would rather recommend to listen to the podcast than reading the book.

      Quotations

      • "Engineers at our leading tech firms and universities tend to see human beings as the problem and technology as the solution."
      • "[…] evolution is every bit as much about cooperation as competition. […] The more spectacular achievement was not the division of labor but the development of group sharing."
      • "Aspirations were high. The internet would transform humanity into the planet’s brain; Gaia, the planet’s spirit, was to become fully conscious."
      • "The platforms themselves were no longer in the business of delivering people to one another; they were in the business of delivering people to marketers. Humans were no longer the customers of social media. We were the product."
      • "Public schools were originally conceived as a way of improving the quality of life for workers. Teaching people to read and write had nothing to do with making them better coal miners or farmers; the goal was to expose the less privileged classes to the great works of art, literature, and religion. A good education was also a requirement for a functioning democracy."
      • "We now know, beyond any doubt, that we are dumber when we are using smartphones and social media. We understand and retain less information, comprehend with less depth, and make decisions more impulsively than we do otherwise."
      • "If plants bind energy, animals bind space, and humans bind time, then what do networked algorithms bind? They bind us. On the internet of things, we the people are the things."
      • "The myth on which the techno-enthusiasts hang their hopes is that new innovations will continue to create new markets and more growth."
      • "We must learn that technology’s problems can’t always be solved with more technology."
      • "We know that nothing in nature can sustain an exponential rate of growth, but this doesn’t stop many of our leading economists and scientists from perpetuating this myth."
      • "We shape our technologies at the moment of conception, but from that point forward they shape us."

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      Philip Tetlock and Dan Gardner, Superforecasting, The Art and Science of Prediction

      Random House (2015) Read: 2018

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        Thomas Bauer, Vereindeutigung der Welt: Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt

        (2018) Read: 2019

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